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Die Bildung zukunftsfähig machen

Travail.Suisse führte am 12. September 2015 den alle vier Jahre stattfindenden Kongress durch. Auch das Thema „Bildung“ wurde debattiert. Die wichtigsten Forderungen habe ich in einer kurzen Ansprache festgehalten:

Liebe Kongressteilnehmende, liebe Gäste
Bildung ist einer der zentralen Schlüssel zur Zukunft.
Es muss deshalb auch auf allen Stufen in die Bildung investiert werden.
Die persönliche, die gesellschaftliche und die wirtschaftliche Entwicklung sind eng mit den Bildungsmassnahmen verknüpft.

Aufs Ganze gesehen verfügt die Schweiz heute über ein effizientes und gut funktionierendes Bildungssystem.
Es ist eines der grossen Stärken der Schweiz.
Insbesondere der gute Mix von allgemeinbildenden und berufsbezogenen Bildungswegen trägt einen grossen Teil dazu bei, dass die Schweiz erfolgreich ist.
Dazu kommt eine hohe Durchlässigkeit des Bildungssystems.
Sie ermöglicht den Arbeitnehmenden Weiterentwicklungen und berufliche Spurwechsel.

Die Bildung steht allerdings auch vor Herausforderungen.

Der Schweiz muss es gelingen, das Bildungspotential aller Personen noch optimaler auszunutzen: Sowohl das Potential der Jüngeren wie auch der Älteren, sowohl das Potential der Frauen wie auch der Männer.

Unsere Forderungen im Kongresspapier nehmen darauf Bezug:

Wir wollen, dass die Berufswahlvorbereitung in der Volksschule intensiviert wird.
Wir wollen, dass die Berufswahl weniger durch Statusdenken und soziale Herkunft als vielmehr durch Talent und Motivation beeinflusst wird.
Und wir wollen, dass die berufliche Lehre gestärkt wird durch eine Aufwertung der Allgemeinbildung und eine bessere Qualifikation der Berufsbildner.

Wir fordern, dass die Berufsbildung für Erwachsene gestärkt und ausgebaut wird.
Erwachsene sollen mit weniger Widerständen und Hindernissen zu kämpfen haben, wenn sie einen Berufsabschluss nachholen wollen, wenn sie einen Berufswechsel planen oder nach der Familienphase einen beruflichen Wiedereinstieg wagen.
Wir wollen, dass eine berufliche Standortbestimmung nach 40 zum Standard für alle wird.
Eine Laufbahnberatung nach 40 soll allen Arbeitnehmenden ermöglichen, sich für die zweite Hälfte des Arbeitslebens neu zu positionieren, so dass sie auch nach 50 oder 55 noch voll arbeitsmarktfähig sein können.

Wir erwarten, dass die Betriebe und Branchen den gesetzlichen Auftrag, die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden zu begünstigen, in einem betrieblichen Aktionsplan umsetzen und sozialpartnerschaftlich in Gesamtarbeitsverträgen konkretisieren. Davon sollen auch die Frauen und weniger Qualifizierten profitieren können.

Wir wollen, dass die Höhere Berufsbildung gestärkt wird.
Insbesondere sollen die Kosten für die Studierender Höheren Berufsbildung gesenkt werden.
Studierende in der Höheren Berufsbildung sollen finanziell ähnlich behandelt werden wie Studierenden an Hochschulen.

An den Hochschulen selber sind die Mitwirkungsrechte der Dozierenden auszubauen.
Es muss eine neue Kultur der Mitwirkung entstehen.
Zudem ist alles zu unternehmen, dass die Veradministrierung der Hochschulen zurückgefahren wird.
Sie entzieht der Lehre und der Forschung die notwendigen Gelder.

Dies einige der Schwerpunkte von Travail.Suisse im Bereich der Bildung. Gemäss unserem Motto:
Die Bildung zukunftsfähig machen und die Zukunft durch Bildung ermöglichen.

Selbstbewusstes Auftreten der Berufsbildung

Am 17.-21. September 2014 finden die ersten schweizerischen Berufsmeisterschaften SwissSkills 2014 statt. Gegen 1000 junge Berufsleute aus den verschiedensten Berufen werden um den Schweizermeistertitel in ihrem Beruf kämpfen. Diese Veranstaltung gibt die Möglichkeit, einen interessanten Einblick in die Vielfalt der schweizerischen Berufsbildungslandschaft zu erhalten. Das ist natürlich vor allem für Jugendliche in der Berufswahlphase eine besondere Gelegenheit. Ich hoffe, dass viele Schulklassen und auch Familien diese Chance packen werden.

„Was soll ich werden?“ Über 60% der Jugendlichen in der Schweiz beantworten diese Frage, in dem sie sich für eine Berufslehre entscheiden. Mit dem heutigen Bildungssystem treffen sie eine gute Wahl. Denn das durchlässige Bildungssystem ermöglicht, dass sich mit jeder Lehre die unterschiedlichsten Karrierewege öffnen. Wichtig ist allerdings, dass man nach der Lehre nicht zu lange wartet, in das lebenslange Lernen einzusteigen. Dafür stehen einem Angebote der Weiterbildung, der Höheren Berufsbildung SSB14_Logo_Website_DE-5ae525f69e8b3fdb96d93faa854d165boder – mit einer Berufsmaturität – auch Angebote der Hochschulen zur Verfügung.

Besuch nicht verpassen
Mit den ersten schweizerischen Berufsmeisterschaften in Bern ist es möglich, bei einem Besuch einen spannenden Einblick in die schweizerische Berufsbildungslandschaft zu erhalten. Für vier Tage werden in Bern insgesamt 1000 Arbeitsplätze für die verschiedensten Berufe von den Branchenverbänden aufgebaut. Die Besucher und Besucherinnen können den Teilnehmenden über die Schultern schauen und beobachten, wie sie schwierige Aufgaben ihres Berufes konzentriert und kompetent lösen. Parallel kann man sich an Ständen über die Berufe informieren. Vor allem Jugendliche in der Berufswahlphase sollten dieses Event nicht verpassen.

Selbstbewusste Berufsbildung
Die Berufsbildung weiss um ihren Wert für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Die Berufsmeisterschaften sind ein Ausdruck dieses Selbstbewusstseins. Die Berufsbildung muss sich nicht verstecken, sondern sie darf stolz ihre Bildungsleistung zeigen. Durch die vielfältigen Reformen – ausgelöst durch das neue Berufsbildungsgesetz – sind die heutigen Ausbildungen up to date. Und sie werden up to date bleiben, weil das Berufsbildungssystem einerseits durch ihren engen Arbeitsmarktbezug und andererseits durch die heutige Gesetzgebung innovationsfähig ist und bleibt. Den zukünftigen Herausforderungen darf die Berufsbildung daher mit der Überzeugung begegnen, dass sie sie bewältigen wird.

Präsenz von Travail.Suisse an den Berufsmeisterschaften
Die wichtigsten Akteure an den SwissSkills sind sicherlich die Wettbewerbsteilnehmenden, dann aber auch ihre Begleiter, die Juroren und all die Vertreter der Branchenverbände. Ihre Leistung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Travail.Suisse ist an den SwissSkills mit einem Stand der Jugendkommission Jeunesse.Suisse vertreten. Die Jugendlichen aus den verschiedenen Verbänden von Travail.Suisse werden das Gespräch mit anderen Jugendlichen zum Thema „Die Lehre meistern“ suchen. Zudem hat Travail.Suisse als einziger Arbeitnehmerdachverband im Organisationskomitee mitgearbeitet.